minatrix
 


Avicularia minatrix Pocock, 1903


Aussehen
Diese kleinbleibende (ca. 3,5 cm Körperlänge) Avicularia Spezies ist die einzigste ihrer Gattung, welche in allen Entwicklungsstadien nahezu gleich gefärbt ist. Sie besitzt eine rötlich-braune Grundfärbung mit pinkfarbenen Schimmer auf dem Carapax. Die typische Opisthosoma-Zeichung ist selbst bei erwachsenen Tieren sehr stark ausgeprägt.

Systematik und Taxonomie
Die Art Avicularia minatrix wurde 1903 von POCOCK anhand eines einzelnen Weibchens beschrieben. Auf Grund ihres einzigartigen Äußeres gehört sie zu den wenig bestimmbaren Vertretern der Gattung. Die Männchen besitzen keine Tibiaaphophysen. Zwischen den Geschlechtern besteht kein ausgeprägter Dichromatismus, die Männchen sind sind lediglich etwas blasser gefärbt als die weiblichen Tiere.

Herkunft und Klima
A. minatrix kann im Norden von Venezuela in der Küstenregion um Caracas gefunden werden. Dort bewohnenen sie die Trockenwälder und sogar Gebiete, welche von mediterraner Vegetation geprägt sind. Von November bis April herrscht dort eine ausgeprägte und sehr aride Trockenzeit. Die Regenzeit dauert von April bis November.

Lebensweise und Vermehrung
Diese Spinnen lebt in der Natur in typischen Wohngespinnsten in Astlöchern von Bäumen und Kakteen und besonders in Bromelientrichtern. Außerdem wird bei A. minatrix von einem subsozialen Verhalten berichtet, so wurden in ihrem natürlichem Lebensraum schon ganze Kolonien von mehreren hundert Tieren gefunden.

Haltung und Zucht im Terrarium
A. minatrix gehört zu den schwerer nachzuziehbaren Avicularia Arten. Eine Simulation der Trocken- und Regenzeit ist hier besonders wichtig. Nichtsdestotrotz gelingt die Nachzucht regelmäßig (pro Kokon ca. 50 Tiere), was jedoch nicht ausreicht, die große Nachfrage besonders an adulten Tieren zudecken. Daher werden immernoch häufig Wildfänge importiert und zu hohen Preise (45-60,-) verkauft.
Die Haltung von A. minatrix sollte auf Grund ihrer Herkunft unter trockeneren Bedingungen als bei andere Aviculaira spp. geschehen.
Optimale Haltungsbedingungen für adulte Tiere sind: 27°C am Tag; 21°C in der Nacht; Boden trocken bis leicht feucht halten bei guter Durchlüftung (Doppellüftung ist Pflicht); einmal die Woche Regen simulieren. Die Terrariumgröße sollte mindestens 15x15x20cm betragen. Für die Zucht empfielt sich eine Verpaarung im Herbst oder Winter bei Trockenzeit-Simulation; nach 2 bis 3 Monaten Regenzeit simulieren, in der die Kokons gebaut werden sollen. Die Aufzucht der Jungtiere sollte einzeln, trocken bei guter Durchlüftung und ein- bis zweimaligem Sprühen in der Woche erfolgen. Aufgrund ihres subsozialen Verhaltens können die Jungtiere normalerweise ohne Probleme bis zur 3. oder 4. Fresshaut bei der Mutter gelassen werden, welche sogar von ihr gefüttert werden.


Quellen:

[STRIFFLER03]
STRIFFLER, B. F., A. BOCHTLER und H.-W. AUER.: Südamerikanische Baumbewohner - Avicularia, Tapinauchenius & Psalmopoeus. - DRACO Nr. 16, Jahrgang 4 (2003-4). 37-50.

[STRIFFLER04]
STRIFFLER, B.: Die Martinique-Baumvogelspinne (Avicularia versicolor) + Avicularia minatrix, A. purpurea & A. laeta. Natur und Tier Verlang, Münster. (2004)

[CARPENTIER92]
PHILIP CHARMPENTIER. The Genus Avicularia. - Exothermae- Belgium (1992)

[BERTANI03]
BERTANI, R., T. BOSTON, Y. EVENOU & J. P. L. GUADANUCCI: Release of urticating hairs by Avicularia versicolor (Walckenaer, 1837) (Araneae, Theraphosidae). Bull. Br. Arachnol. Soc. 12(9): 395-398. (2003)

 
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